Erstes nationales Kompetenzzentrum für sexuelle Gesundheit eröffnet

Die neue Dienstleistung der Valida St. Gallen ist nicht nur ein Meilenstein für sexuelle Gesundheit und Inklusion, sondern schützt mit gezielten Angeboten auch die Reputation von sozialen Unternehmen.

Mit dem ersten nationalen Kompetenzzentrum für sexuelle Gesundheit setzt die Valida ein starkes Zeichen: Menschen mit Behinderungen und ihre Betreuungspersonen erhalten eine zentrale, professionelle und anonyme Anlaufstelle für Fragen rund um Sexualität, Beziehungen und Prävention.

Menschen mit Behinderungen sind überdurchschnittlich häufig von sexueller Gewalt betroffen. Gleichzeitig fehlt es oft an Aufklärung, Unterstützung und Glaubwürdigkeit. Das Zentrum bietet Beratung zu Themen wie Körperwissen, Verhütung, sexuelle Orientierung, Grenzverletzungen und Kinderwunsch – und stärkt damit die Rechte und Selbstbestimmung der Betroffenen.

Das Zentrum richtet sich nicht nur an Betroffene, sondern auch an Fachpersonen, Angehörige und Institutionen. Es bietet Workshops, Weiterbildungen und Vorträge. Organisationen profitieren von regelmässigen Sprechstunden vor Ort, bei denen sowohl Leistungsnutzende als auch Mitarbeitende direkt mit Fachpersonen in Kontakt treten können. Die praxisnahe Unterstützung entlastet Teams und schafft Sicherheit im Umgang mit sensiblen Situationen. Neben Einzel- und Paarberatungen bietet das Zentrum auch Veranstaltungen wie das Körper-Kafi, das Raum für Begegnung und Austausch schafft. 

«Sexuelle Gesundheit ist kein Luxus, sondern ein Grundrecht» 

Claudia Schwingruber, Leiterin Kompetenzzentrum, Fachperson Sexuelle Gesundheit in Bildung und Beratung

Über Valida St. Gallen

Valida ist ein soziales Unternehmen in der Ostschweiz, das sich für die berufliche, soziale und persönliche Teilhabe von Menschen mit Unterstützungsbedarf einsetzt. Mit einem breiten Angebot in den Bereichen Arbeit, Bildung und Wohnen begleitet Valida Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen individuell und ganzheitlich. Die Organisation steht für gelebte Inklusion, Qualität und Innovation – und entwickelt kontinuierlich neue Angebote, die gesellschaftliche Teilhabe fördern. 

Das Körper-Kafi

Sexualität ist für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung oft ein Tabuthema. Das Körper-Kafi schafft einen Raum, in dem Betroffene offen über Liebe, Beziehungen und Sexualität sprechen können. Beim ersten öffentlichen Treff kamen über 30 Personen – der Bedarf ist offensichtlich.

Das Körper-Kafi bietet mehr als nur Gespräche – es ist ein geschützter Ort für Aufklärung, Begegnung und Selbstbestimmung. Themen wie „Liebe und Streit“ werden gemeinsam diskutiert. Die Teilnehmenden bringen eigene Erfahrungen ein, lernen voneinander und erhalten fachliche Inputs von der Peerleitung oder von der, im Hintergrund anwesenden, Fachperson.

Inklusion braucht Barrierefreiheit – auch in Beziehungen

Viele Teilnehmende sind auf der Suche nach Nähe und Beziehung. Doch Datingplattformen sind selten barrierefrei, und Veranstaltungen für Menschen mit Behinderung fehlen. Auch der Umgang mit digitalen Medien stellt oft eine Hürde dar.

Das Körper-Kafi ist kein Datingportal – sondern ein Ort, der Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung eine Stimme gibt. Es zeigt, wie wichtig es ist, Räume für offene Gespräche zu schaffen und Inklusion auch im Bereich der sexuellen Gesundheit zu denken. 

Ihr Kontakt

Simon Steiger

Marktleiter Funk VIVA

Risikomanagement & Haftung

Ein professioneller Umgang mit sexueller Gesundheit ist auch risikorelevant: Fehlende Prävention kann zu Haftungsfragen führen – insbesondere im Rahmen der Organhaftpflicht. Funk unterstützt Institutionen dabei, Risiken zu erkennen, Strukturen zu stärken und Reputationsschäden vorzubeugen.