Warum Obamacare auch deutsche Unternehmen betrifft

12.10.2016 - 16 Millionen Amerikaner sind seit dem 1. Oktober 2013 erstmals krankenversichert. Zu verdanken haben sie dies dem sogenannten Patient Protection and Affordable Care Act – besser bekannt als Obamacare. Der Grundgedanke dieser Gesundheitsreform: Jeder Amerikaner soll Zugang zu guter, bezahlbarer medizinischer Versorgung haben. Das Gesetz wirkt allerdings über die amerikanische Grenze hinweg bis nach Deutschland. Funk nennt vier Gründe, warum Obamacare auch Unternehmen hierzulande betrifft:

1. Obamacare nimmt Unternehmen in die Pflicht

Ab einer Unternehmensgröße von mindestens 50 Vollzeitmitarbeitern muss der Arbeitgeber seinen Vollzeitangestellten einen adäquaten Versicherungsschutz anbieten (das sogenannte „Employer Mandate“). Ansonsten drohen Bußgelder. Matthias Meinke, Leiter der Key Account Division bei Funk erläutert: „Viele US-Unternehmen ergreifen die Chance, sich gleichzeitig als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren, indem sie ein umfassendes Gesundheitsvorsorgeprogramm anbieten.“

2. Obamacare kann Mitarbeiter betreffen, die dienstlich in den USA unterwegs sind

Grundsätzlich gilt die Pflichtversicherung für jeden, der in den Vereinigten Staaten steuerpflichtig und somit über einen längeren Zeitraum in den USA tätig ist. Seit diesem Jahr gilt das Gesetz nicht mehr nur für US-Bürger, sondern – rückwirkend bis zum 1. Januar 2015 – auch für Mitarbeiter, die von ihrem Arbeitgeber in die USA entsendet werden (sog. Expats). Kurze Dienstreisen sind von Obamacare ausgenommen. Hier gilt der sogenannte „Substantial Presence Test“, der prüft, ob ein Arbeitnehmer aufgrund der Länge des Aufenthaltes steuerpflichtig ist.

3. Obamacare hat die Grundlage für den Auslandsversicherungsschutz in den USA verändert

Expats dürfen grundsätzlich bei einem Versicherer außerhalb der USA krankenversichert sein. „In der Praxis ist das häufig der Fall“, sagt Frank Rebenstorff, Senior Consultant und Expatriate-Experte der Funk Vorsorgeberatung. „Viele Unternehmen haben ihre Auslands-Krankenversicherung bei einem Versicherer hierzulande und sind mit der Leistung zufrieden. Doch mit der Einführung von Obamacare hat sich die Grundlage für den ausreichenden Versicherungsschutz in den USA verändert. Ob die derzeitige Absicherung Obamacare-konform ist, prüfen wir bei Funk stets individuell.“ Ist das nicht der Fall, kann es empfehlenswert sein, eine internationale Krankenversicherungslösung bei einem Anbieter aufzusetzen, die den lokalen Vorschriften entspricht.

4. Obamacare ist von politischen Entwicklungen abhängig

Das Kapitel Obamacare ist noch nicht zu Ende geschrieben. Politische Entwicklungen und Gesetzesänderungen können auch weiterhin zu Änderungen der amerikanischen Gesundheitsreform führen – und damit auch Auswirkungen auf deutsche Unternehmen haben, die in den USA tätig sind. „Entscheidend ist, dass der Versicherungsschutz kontinuierlich überprüft und gegebenenfalls angepasst wird“, so Rebenstorff.

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