Die Folgen der Erderwärmung für die Industrie – Wie die Klimakrise zum Gamechanger wird

Das Klima ändert sich so gravierend, dass künftig Standorte und Lieferketten in Gefahr sind. Für viele Unternehmen gelten zudem neue Pflichten und Gesetze zu ESG-Themen. Höchste Zeit für das Risikomanagement, aktiv zu werden!

Der Sommer 2022 war heiss – mit schwerwiegenden Folgen: So sank zum Beispiel der Rheinpegel stellenweise so weit ab, dass die Binnenschifffahrt massiv beeinträchtigt war. Und wegen der Trockenheit fielen Ernteerträge geringer aus, was sich auf die Preise von Agrarrohstoffen niederschlug. Während die Politik noch über Klimaziele und Nachhaltigkeitsstrategien diskutiert, muss die Industrie hier und jetzt schon Lösungen für die Folgen der Klimakrise finden. Diese wirkt sich auf so viele Bereiche eines Unternehmens aus, dass sie als Gamechanger für die Wirtschaft bezeichnet werden kann.

Wasserpegel gefährden Standorte und Lieferketten

Mit der Erderwärmung steigt auch die Wassertemperatur, und die Dichte des Wassers sinkt. Dadurch nimmt das Wasservolumen zu. Expertinnen und Experten sprechen von einer thermalen Expansion, die aktuell den Hauptbeitrag zum globalen Anstieg des Meeresspiegels leistet. Weitere Treiber sind schmelzende Eismassen. „Zahlreiche Standorte an Flüssen oder Küsten wird es in Zukunft nicht mehr geben, weil sie dann unter dem Meeresspiegel liegen werden“, prognostiziert Max Keller, Leiter Funk RiskLab in Zürich. 

Viele Standorte von Unternehmen liegen auch am Wasser, weil über Flüsse und Meere Waren transportiert werden können. Durch die extremen Wetterbedingungen – niedrige Flusspegel bei Dürre, Überschwemmungen bei Stürmen – wird die Schifffahrt jedoch stark eingeschränkt; Lieferketten werden dadurch fragiler.

Max Keller: „Die Klima­krise bedroht Standorte und Lieferketten, die heute reibungslos funktionieren. Bereits ab dem Jahr 2050 könnte es notwendig sein, dass Produktions- und Lagerstandorte sowie Lieferwege durch hohe Naturgefahrengefährdung grundlegend neu positioniert werden müssen.“ Darauf sollten sich Unternehmen vorbereiten.

Funk steht Kunden aller Grössen und Branchen mit seiner Expertise zur Seite und unterstützt bei der praktischen Umsetzung des Lieferkettengesetzes sowie der Integration der Klimarisiken in bestehende Risikomanagement-Prozesse.

Schlüsselrolle für das Risikomanagement

Die Folgen der Klimakrise und der neuen Standards für das eigene Unternehmen zu ermitteln und zu bewerten ist absolut notwendig. Zugleich ist es aber auch eine sehr anspruchsvolle Aufgabe für die Risikoverantwortlichen. Sie sind meist nicht oder nur rudimentär in die strategische Bewertung und Messung von Klimarisiken im Unternehmen eingebunden. Auch fehlen oft interne Schnittstellen zwischen den Risiko- und Versicherungsmanagement-Abteilungen und den meist als Stabsstellen etablierten Abteilungen für Nachhaltigkeitsthemen. Funk steht Kunden aller Grössen und Branchen mit seiner Expertise zur Seite und unterstützt bei der praktischen Umsetzung des Lieferkettengesetzes sowie der Integration der Klimarisiken in bestehende Risikomanagement-Prozesse. 

Spezial-Versicherungen als sinnvolle Ergänzung

Nicht zuletzt sorgt die Klimakrise für steigende Schäden aus Naturgefahren. Diese werden künftig vor allem die Sach-Versicherung, Technische Versicherung und die Transport-Versicherung belasten. Hier sind innovative Lösungen wie parametrische Versicherungen gefragt. 

Parametrische Versicherungen: Beispiele aus der Praxis von Funk

Wenn der Pegel auf dem Rhein oder angrenzenden Flüssen nicht hoch genug ist, können Schiffe nicht mehr voll beladen werden. Dadurch entstehen Mehrkosten bei Binnenschiffstransporten. Mit der Lösung von Funk bezahlt die Versicherung vertraglich vereinbarte Kleinwasserzuschläge, sodass Kostensteigerungen im Transport ausgeglichen werden.

Parametrische Versicherungslösungen können eine Alternative zur Elementargefahren-Versicherung darstellen. So können zum Beispiel die Folgen von Erdbeben in der Türkei und Griechenland oder Hurricanes an der Ostküste der USA abgesichert werden. Erstens können Deckungskapazitäten für hoch exponierte Risiken angeboten werden, für die konventionell kaum ausreichend Versicherungsschutz besteht. Zweitens sind aufgrund der genauen Modellierung auch Prämieneinsparungen im Vergleich zur konventionellen Elementar-Versicherung möglich.

Wenn es über eine längere Zeit sehr heiss ist, fallen Ernteerträge geringer aus und Agrarrohstoffe wie Maissilage werden teurer. Das führt bei Betreibern von Biogas-Anlagen zu Mehrkosten. Die parametrische Deckung von Funk kompensiert die teurere Nachbeschaffung des Rohstoffs sowie die höheren Transportkosten.

„Das Spannende dabei ist, dass die Entschädigungszahlung nicht an einen konkreten Schaden gekoppelt wird, sondern an spezifische Parameter wie die Höhe eines Flusspegels, die Bodenfeuchte, die Sturmstärke oder die Niederschlagsmenge“, sagt Max Keller. Damit seien parametrische Versicherungen eine durchaus sinnvolle Erweiterung oder Alternative zu einer konventionellen Sachschadenbasierten Versicherung.

Max Keller rät Unternehmen, das Thema Nachhaltigkeit lieber früher als später auf die Agenda zu setzen. „Die Klimakrise wird uns die nächsten Jahrzehnte intensiv beschäftigen und herausfordern. Ein ganzheitliches Risikomanagement, das Klimaaspekte berücksichtigt, kann somit zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil für Unternehmen werden.“

Ihr Kontakt